Neuigkeiten: FFW Langenargen

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Vor 25 Jahren - Die Feuerwehr Langenargen im Hochwassereinsatz

icon.crdate22.05.2024

22. Mai 1999: Innerhalb von nur zwei Tagen ist der Bodenseepegel um 45 cm auf nun 5,55 Meter (Aktueller Pegelstand: 3,93 Meter) gestiegen. Mehr als 5 Wochen lang wird die Feuerwehr Langenargen in rund 2400 Stunden im Dauereinsatz sein – Tag und Nacht.

22. Mai 1999: Innerhalb von nur zwei Tagen ist der Bodenseepegel um 45 cm auf nun 5,55 Meter (Aktueller Pegelstand: 3,93 Meter) gestiegen. Mehr als 5 Wochen lang wird die Feuerwehr Langenargen in rund 2400 Stunden im Dauereinsatz sein – Tag und Nacht. Anfang Juli sollte alles noch viel schlimmer kommen...
Diese Reportagereihe entstand zum 20. Jahrestag des Hochwassers im Jahr 2019 und wurde durch das Team der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam mit Zeitzeugen der Feuerwehr Langenargen erstellt.

23. Mai 1999, Pegelstand 5,62 Meter

Das viele Treibholz beschäftigt die Feuerwehr. Zum Schutz der Boote werden die Häfen mit Stahlölsperren abgeriegelt. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wird das Treibholz eingekesselt, an Land gebracht und in Zusammenarbeit mit Gewässerdirektion, Bauhof und THW aus dem See entfernt. Ebenso müssen Tierkadaver, sowie Gefahrguttanks und -fässer geborgen werden. Um das Überlaufen des Hafenbeckens zu verhindern, werden Schalungen, verstärkt mit Sandsäcken, in stundenlanger Arbeit bis in die Nacht montiert.

24. Mai 1999, Pegelstand 5,65 Meter

An diesem Tag wird der höchste Pegelstand des Hochwassers ´99 in Langenargen erreicht. Allerdings wird der Wasserstand auch in den nächsten drei Wochen nicht mehr deutlich sinken. Am 9. Juni wird der Pegel sogar nochmal auf 5,64 Meter ansteigen. Der Kampf gegen das Wasser wird lang und kräftezehrend.

Um den 25. Mai 1999, Pegelstand 5,63 Meter

Der Pioniersteg, Fußgängerbrücke über die Argen nach Gohren, wird abgerissen und in den See geschwemmt. Mit Booten sichert die Feuerwehr große Trümmerteile und bringt diese in den Hafen. Teile des Kreuzungsbereichs Mühlstraße / Obere Seestraße werden überflutet. Mit Sandsackbarrieren werden Keller und Tiefgaragen geschützt. Um den Sandvorrat an Wochenenden zu gewährleisten, wird ein voll beladener LKW im Feuerwehrhaus Langenargen bereitgestellt.

26. und 27. Mai 1999, Pegelstand 5,62 Meter

Aufgrund des Hochwassers sind einige Uferzonen nicht von Land aus erreichbar. Um das Treibholz dort zu entfernen, wird ein Kiesschiff, beladen mit einem Bagger, eingesetzt. Jeweils zwei Feuerwehrkameraden gehören zur Besatzung, um große Bäume direkt zu zersägen.

28. Mai 1999, Pegelstand 5,58 Meter

Wasser dringt in unzählige Keller ein. Unter anderem auch im Institut für Seenforschung. Der Wasserstand wird in gefährdeten Gebäuden so lange niedrig gehalten, bis entweder selbst Pumpen beschafft, oder die elektrischen Anlagen soweit gesichert sind, sodass ein Betrieb auch im gefluteten Zustand störungsfrei funktioniert. Für Anwohner werden in gefluteten Straßen provisorische Stege als Zugang gebaut.

30. Mai 1999, Pegelstand 5,54 Meter

Während des Hochwassers werden ständig Sandsäcke benötigt. Wann immer freies Personal verfügbar ist, werden Sandsäcke gefüllt, verteilt und angebracht. Über mehrere Wochen hinweg kommen so einige tausend Stück zusammen.

02. Juni 1999, Pegelstand 5,50 Meter

"...und ja kein Sturm von Konstanz her..." schreibt damals der Montfort-Bote. Doch nur wenige Tage später kommt dieser mit einer Stärke von bis zu 11 Beaufort und richtet verheerende Schäden an. "Wie geht´s wohl weiter?" ist die Frage, die die Menschen am Bodensee in diesen Tagen beschäftigt.

03. Juni 1999, Pegelstand 5,54 Meter

Die ganze Nacht und den ganzen Tag über war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Das Ausmaß des Sturmes wird erst bei Tageslicht ersichtlich. Große Wassermengen wurden in den Ortskern gedrückt und überfluteten dort unzählige Keller. Umgestürzte Bäume mussten von Straßen entfernt werden und Gefahrenstellen gesichert. In vollgelaufenen Kellern wurden Heizöltanks aufgeschwemmt und umgedreht, was einen Gefahrguteinsatz auslöste. Unterstützung bekommen Feuerwehr und Betroffene auch durch viele Bürger Langenargens, die spontan mit anpacken.

09. Juni 1999, Pegelstand 5,64 Meter

Wieder ist der Bodenseepegel gestiegen, diesmal zum zweithöchsten Wert des Hochwassers ´99. Bereits am Vortag war die Feuerwehr erneut gefordert. Für die Bewohner der Malerecke wurden aufgrund der anhaltenden Überflutung breitere Stege gebaut, sodass diese gefahrlos ihre Häuser betreten können.

Erst im Laufe des Junis endet der Hochwassereinsatz für die Feuerwehr Langenargen nach mehr als 2400 Stunden geleisteter Arbeit. 
Wir hoffen, dass uns derartige Naturereignisse nicht wieder heimsuchen und sich der See so wie in diesen Tagen von seiner schönsten Seite zeigt.